After the Rain wurde in den Wäldern von Chopwell, West Gateshead, aufgenommen und dokumentiert jene Geräusche, die von einer das Waldgebiet durchquerenden Hochspannungsleitung ausgesendet wurden. Diese sind besonders laut, wenn die Luft um die Leitungen herum feucht ist. Das Stück wurde mit provisorisch zusammengebauten Parabolmikrofonen aufgezeichnet, die aus
Ansteckmikrofonen und Haushaltsgegenständen wie Regenschirmen, Schüsseln, Lampenschirmen, Woks, Farbrollern und Dekorationsstangen hergestellt wurden. Präsentiert werden sie als kollektiv aus dem Raum hinausragende, unheimliche Gruppe, vergleichbar mit Satellitenschüsseln oder Observatorien, die weit entfernte und uns unbekannte Vorgänge verfolgen. Auch der Klang hat ob der Körperlichkeit des tieffrequenten Summens und Brummens eine starke Wirkung, zumal uns die Erfahrung lehrt, dass der Aufenthalt in der Nähe solcher Strukturen mit massiven Spannungen und Todesgefahren verbunden ist. Dieser Ehrfurcht gebietenden Wirkung werden zufällige Umgebungsgeräusche gegenübergestellt: eine Biene, die um das Mikrofon summt, ein Flugzeug in der Ferne, weit entfernte Autos und sporadisches Vogelgezwitscher vermitteln ein Gefühl von pastoraler Schönheit und schaffen einen atmosphärischen Klangnebel im Galerieraum, den man nicht nur hören, sondern auch fühlen kann.
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