Ruben Aubrecht verhandelt in seinem Werk subversiv Lebensbedingungen an der Schnittstelle von analoger und digitaler Welt und das häufig mit einer Brise Ironie, um die thematisierten Strukturen produktiv umzukehren. So kann eine Glühbirne auch mal lapidar von einem langen Kabel hängen und unentwegt blinken, jedoch folgt der Rhythmus des Blinkens dem Morsealphabet. In diesem Code geschulte Betrachter*innen lesen darin den Satz Conceptual Art is Boring und werden gleich doppelt auf sich selbst zurückgeworfen: Einmal, wenn die Dechiffrierung gelingt und der Blick auf das Werk wie auf den eigenen Vorgang der Betrachtung neu adjustiert werden muss. Und ein anderes Mal, wenn die Dechiffrierung nicht gelingt und die Enttäuschung darüber zum selben Ergebnis führt.
(Lit. u.a. aus Kunstraum Lakeside, 2021, Franz Thalmair und Gudrun Ratzinger)
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