Gesellschaften erzeugen ihr Selbstbild nicht nur durch eine bestimmte Gegenwart, sondern auch dadurch, wie sie erinnern. Kein Zufall also, dass die Erinnerungskultur ein umkämpftes Feld ist. Und umkämpfte Felder sind auch künstlerisch interessant. Könnte es etwa sein, die zweite Belagerung Wiens war doch erfolgreich und wir leben seit Jahrhunderten in einer jüdisch-muslimischen Leitkultur? Und nur der Kunst fällt es auf.
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Max Czollek lebt in Berlin. Studium Politikwissenschaften, FU Berlin sowie Promotion am Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin. Mitglied des Lyrikkollektivs G13 und Mitherausgeber des Magazins „Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart“. Gemeinsam mit Sasha Marianna Salzmann Initiator von „Desintegration. Ein Kongress zeitgenössischer jüdischer Positionen“ (2016), der „Radikalen Jüdischen Kulturtage“ (2017) am Maxim Gorki Theater Berlin, Studio Я sowie „Tage der Jüdisch-Muslimischen Leitkultur“ (2020) an Theatern im ganzen deutschsprachigen Raum. Die Gedichtbände erscheinen im Verlagshaus Berlin, die Essays im Carl Hanser Verlag. Seit Juni 2021 Akademisch-künstlerischer Leiter der im Juni 2021 gegründeten Initiative “Coalition for Pluralistic Public Discourse” (CPPD).
Die Gedichtbände Druckkammern (2012) und Jubeljahre (2015) sowie Grenzwerte (2019) erschienen im Verlagshaus Berlin. Das Essay Desintegriert Euch! erschien 2018, Gegenwartsbewältigung 2020 im Carl Hanser Verlag.
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